AIoT-Systeme: Intelligente Verwaltung großer Datenmengen
AIoT ermöglicht selbstorganisierende Systeme, die lokale Verarbeitungsschleifen schaffen, in denen Daten aus mehreren Sensoren gesammelt, analysiert und verarbeitet werden - ohne Eingreifen auf oberster Ebene (Abbildung 1).
Abb. 1: AIoT-Konzept Blockdiagramm
Das IoT-Netzwerk ist für die Datenerfassung und Kommunikation verantwortlich, während maschinelles Lernen (AI) Muster erkennt, Vorhersagen trifft und automatisierte Reaktionen ermöglicht.
Die wichtigsten Vorteile von AIoT sind:
- Skalierbarkeit - Mehr Sensoren können hinzugefügt werden, ohne das System zu überlasten
- Mustererkennung in Echtzeit - Edge Computing verarbeitet Daten lokal, wodurch Übertragungsverzögerungen reduziert werden
- Schnellere Reaktionszeiten - Systemreaktionen erfolgen in Millisekunden statt in Sekunden
- Fehlertoleranz - AI erkennt ungenaue oder fehlende Daten und umgeht fehlerhafte Knoten
- Weniger menschliche Fehler - Automatisierte Entscheidungsfindung reduziert manuelle Eingriffe
Diese Vorteile fördern Innovationen in zahlreichen „smarten“ Systemen. Smart Cities analysieren den Verkehrsfluss in Echtzeit, erkennen Unfälle, priorisieren Einsatzfahrzeuge und optimieren den öffentlichen Verkehr. Smart Grids verbessern die Netzstabilität, die Lastverteilung, die Integration erneuerbarer Energien und
Speichersysteme.
Smart Healthcare nutzt Wearables, um
medizinische Notfälle zu überwachen und vorherzusagen. Auch die Smart Industry profitiert, etwa durch ein effizientes Just-in-Time-Lieferkettenmanagement, optimierte Produktionslinien und zustandsbasierte Wartung.
Stromversorgung für AIoT: Die Rolle intelligenter Netzteile
Eine zuverlässige Stromversorgung ist für AIoT-Einsätze entscheidend. Während einige auf
Energy Harvesting oder Langzeitbatterien setzen, haben diese Ansätze erhebliche Einschränkungen. Eine Million IoT-Sensoren mit einer Batterielebensdauer von zehn Jahren würden den Austausch von 275 Batterien pro Tag erfordern - eine unpraktikable Lösung.
Ein
AC/DC-Netzteil ist nicht nur eine Stromquelle - es wird zu einer aktiven Komponente des AIoT-Systems, wenn es mit einer digitalen Kommunikationsschnittstelle wie dem
PMBus-Protokollausgestattet ist.
PMBus: Digitale Steuerung für AIoT-Stromversorgungen
Das PMBus-Protokoll, eine Erweiterung des I²C-Standards (Inter-Integrated Circuit), ermöglicht Fernüberwachung, Spannungsanpassungen und Fehlererkennung mit kostengünstiger Implementierung.
Abb. 2: RACM1200-V Stromversorgungsüberwachungssignale und Timing
Die wichtigsten Vorteile des PMBus für AIoT
- Fernsteuerung der Stromversorgung - Ein-/Ausschalten oder Standby-Modus aktivieren
- Spannungs - und Stromanpassungen - Ausgangsleistung je nach AI-Berechnungen modifizieren
- Echtzeit-Diagnosen - Temperaturüberwachung, Eingangszustand und Fehlercodes analysieren
- Fehlervorbeugung - AI kann Lastspitzen vorhersagen und Stromversorgungseinstellungen proaktiv anpassen
PMBus in der Praxis: AI-gesteuertes Powermanagement
AI-Algorithmen erkennen Nutzungsmuster und optimieren die Netzteile dynamisch. In Batterieladestationen kann das System beispielsweise:
- Thermische Belastung reduzieren, indem es stabile Betriebstemperaturen beibehält
- Lüftergeschwindigkeiten anpassen, um Energieverbrauch und Geräuschentwicklung zu minimieren
- Überlastabschaltungen verhindern, indem es vorausschauend die Betriebsmodi ändert
Abb. 3: PM-Bus-Signal. Jede Leitung kann nur nach unten gezogen werden und ist auf Widerstände angewiesen, um die Signalleitungen wieder auf VDD zu ziehen. Mit höheren Buskapazitäten wird die Anstiegszeit des Signals länger.
Obwohl PMBus bis zu 127 Geräte an einem einzigen Bus unterstützt, kann eine zu hohe Kapazität die Signalqualität beeinträchtigen. Die Lösung sind PMBus-Repeater-ICs, die Netzteile in Gruppen segmentieren (Abbildung 4).
Abb. 4: PM-Bus-Repeater-IC, der über den ‘always on’ 5-V-Hilfsausgang versorgt wird.
Diese Repeater, die über einen "always-on" 5V-Hilfsausgang betrieben werden, ermöglichen:
- Erweiterte Buslänge für umfangreiche AIoT-Installationen
- Energiesparmodus für kontinuierliche Fernüberwachung
- LoRa-Integration für drahtlose Steuerung über große Entfernungen