Durch die Country-of-Origin-Strategie von RECOM werden die Auswirkungen von Zöllen minimiert

Container ships at night in the Port of Hamburg
RECOM kann auf eine 50-jährige Geschichte zurückblicken, in der sich das Unternehmen eine resiliente Lieferkette aufgebaut hat, mit einer Country-of-Origin-Strategie, die dafür geschaffen wurde, das Unternehmen vor den Auswirkungen der jüngsten Zolltarife zu schützen.

Kundenorientierte Fertigungsstrategie

RECOM entwickelt und produziert Produkte für den globalen Markt. Obwohl die Anforderungen an die Produkttechnologie von größter Bedeutung sind, ist eine zuverlässige Beschaffung für die Systementwickler gleichermaßen wichtig. Die globale Supply-Chain geht mit geopolitisch bedingten Beschaffungs- und Zollherausforderungen einher. Um diese Herausforderungen abzuschwächen und das gleiche Vertrauensverhältnis zu den Kunden wie ein lokaler Lieferant aufzubauen, setzt RECOM auf eine starke Country-of-Origin-Strategie (COO).

Veränderungen im Zollumfeld

Anfang 2025 verhängten die USA umfassende Zollerhöhungen auf fast alle importierten Waren. Diese Steigerungen unterschieden sich von einem Land zum anderen und betrugen in einigen Fällen über 100%. Seit der Ankündigung wurden einige Zölle überarbeitet, aufgehoben oder verschoben und sollen erst in der Zukunft verhängt werden. Insgesamt haben die Zollmaßnahmen ein herausforderndes Umfeld für Unternehmen geschaffen, die auf dem US-Markt Waren verkaufen. Die Verhängung von Zöllen als Instrument zur Steuerung des globalen Wettbewerbsumfelds ist dabei kein neues Phänomen. Regionen wie die Europäische Union und die USA verhängen seit langem Zölle und führen Zollverhandlungen, um die widerstreitenden Interessen im Zusammenhang mit dem Herkunftsland der importierten Waren auszugleichen. Der Umfang und das Ausmaß der jüngsten Erhöhungen für Waren, die in die USA eingeführt werden, können jedoch weitaus größere Auswirkungen nach sich ziehen.

Wie alle globalen Unternehmen muss auch RECOM die Auswirkungen dieser Zollerhöhungen minimieren. Obwohl das Unternehmen in der EU ansässig ist, unterliegen seine in anderen Regionen hergestellten Produkte weiterhin erhöhten US-Zöllen. Zum Beispiel wurden gegen China, einer der Produktionsstandorte von RECOM, wegen seines Handelsüberschusses mit den USA einige der höchsten Zollsätze der USA verhängt. Der US-Markt ist gleichsam empfindlich gegenüber dem Verlust von geistigem Eigentum, der Offenlegung von Daten und unsicheren Sicherheitsstandards bei in China hergestellten Produkten. RECOM gewährleistet jedoch unabhängig vom Ursprungsland den Schutz vor diesen Risiken. Mit der weltweiten Fertigungskapazität des Unternehmens können diese Risiken durch die Verlagerung des jeweiligen Produktionsstandorts weiter verringert werden.

RECOM und der US-Markt

RECOM befindet sich in einer guten Position, um trotz der Herausforderungen in der Lieferkette und der Zollerhöhungen in den USA auf einem globalen Markt weiterzuwachsen. Schon zu Beginn des Jahres 2025 stand die globale Supply-Chain aufgrund außergewöhnlicher Ereignisse wie der anhaltenden Auswirkungen der pandemiebedingten Störungen unter Druck. Die derzeitige Unsicherheit, die von den Zollmaßnahmen der USA verursacht wird, könnte diese herausfordernde Situation noch weiter verschärfen. Im Jahr 2006 startete RECOM eine gezielte Expansion auf den US-Markt. Seitdem hat das Unternehmen durch kontinuierliches Wachstum und sorgfältige Akquisitionen ein resilientes Vertriebs- und Support-Netzwerk aufgebaut. Daraus ergeben sich wertvolle Einblicke in die Handelsbedingungen auf dem US-Markt. Das Unternehmen setzt auf eine vielseitige Supply-Strategie, bei der sowohl COO-Überlegungen als auch die Befindlichkeiten der regionalen Endmärkte Berücksichtigung finden.

RECOM betreibt Produktionsstätten in China, Taiwan, Thailand, Italien, Ungarn und Serbien. Diese weltumspannende Fertigungskapazität bietet mehr Optionen für die Lieferung in Länder, die hohe Zölle auf Produkte aus bestimmten Regionen erheben. Sowohl die Komponentenfertigung als auch die Endmontage können an bevorzugte Standorte verlagert werden. Diese flexible Fertigungsstruktur und langjährige Erfahrung in der US-Wirtschaft gewährleisten, dass Kunden in den Vereinigten Staaten Produkte mit minimalen Zöllen zuverlässig beziehen können. Das Ziel ist es, Kunden, die Produkte von RECOM benötigen, die gleiche Zuverlässigkeit wie ein lokaler Lieferant zu bieten.

Resilienz als Ergebnis der Country-of-Origin-Strategie von RECOM

Der Fachbegriff „Country-of-Origin“ bezieht sich auf eine Reihe von Regeln, die beschreiben, wo der wesentliche Wert eines Produkts hinzugefügt wurde. Der Wert der Komponenten, die Herkunft des Designs und der Ort der Teil- und Endmontage spielen dabei alle eine Rolle. Das Ursprungsland wird häufig zur Festlegung von Zollsätzen herangezogen und kann auch die Kaufentscheidung der Verbraucher beeinflussen. Die Country-of-Origin-Strategie von RECOM für die Supply-Chain umfasst sowohl die Endmontage als auch die Komponentenbeschaffung. Das Unternehmen setzt auf eine geografisch vielfältige Supply-Chain, damit sichergestellt ist, dass die Komponenten für seine Spannungswandler aus mehreren Ländern stammen. Durch diesen regionalen Ansatz werden die Lieferkette des Unternehmens diversifiziert und alternative Kanäle für die Beschaffung und Lieferung erschlossen.

Laut Karsten Bier, Geschäftsführer von RECOM, „ist es verständlich, dass die US-Regierung versucht, mit ihren Zollmaßnahmen Industriearbeitsplätze in die USA zurückzubringen.“ Bier führt weiter aus, dass Arbeitskräfte in der Fertigung „auf der Welt ungleich verteilt sind: Während die Hochtechnologie in den USA und anderen westlichen und asiatischen Industrieländern angesiedelt ist, findet die mechanisch intensive physische Fertigung in anderen Ländern statt.“ Angesichts des begrenzten Angebots an kostengünstigen Arbeitskräften in den USA sieht Bier kein zusätzliches Risiko für die Strategie von RECOM.

Die globale Verteilung von Arbeitskräften und Infrastruktur stärkt das Vertrauen von RECOM in seine Country-of-Origin-Fertigungs- und Vertriebsstrategie. Wenn hoch industrialisierte Regionen wie die USA und Europa sich dem Kauf von Produkten aus Gebieten mit hohen Handelsungleichgewichten wie China widersetzen, werden alternative Produktionsstandorte notwendig. Die diversifizierte Supply-Chain von RECOM kann Sourcing aus anderen Herkunftsländern betreiben, deren Ausfuhren niedrigeren Zöllen und weniger Widerstand von den Käufern unterliegen. RECOM hat sich in Nordamerika ein starkes Vertriebs- und Support-Netzwerk aufgebaut, das auf lokaler Ebene die Versorgung sicherstellt und gleichzeitig die für den US-Markt einzigartigen Bedingungen erfüllt. Dieses Netzwerk stellt sicher, dass die Produkte und Praktiken den Vorschriften und Standards der USA für die Sicherheit und den Schutz des geistigen Eigentums entsprechen. Es schützt die Kunden vor extremen Zöllen und instabilen Supply Chains und lässt zugleich die Möglichkeit offen, im Hinblick auf die hochwertigen Produkte von RECOM ggf. ein Reshoring zu betreiben.

Minimierung langfristiger Risiken

RECOM erwartet keine wesentlichen Auswirkungen auf seine Möglichkeiten, weltweit hochwertige Leistungskomponenten zu entwickeln, herzustellen und auszuliefern. Durch den globalen Kundenstamm reduzieren sich die potenziellen Auswirkungen der Zölle auf das Geschäft weiter. Die EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) macht 45% des Unternehmensumsatzes aus; 30% stammen aus Amerika und 25% aus dem APAC-Raum (dem asiatisch-pazifischen Raum).

Das Unternehmen geht nicht davon aus, dass Zölle als geopolitisches Instrument zur Steuerung der Handelsbilanz in naher Zukunft abgeschafft werden. Vielmehr betrachtet RECOM Zölle als langfristigen strukturellen Faktor. Durch den dezentralen Fertigungsansatz ist das Unternehmen seiner Zeit voraus, da sich die globale Fertigung zunehmend hin zu einer regionalen Diversifizierung, lokalisierten Produktion und proaktiven Compliance-Strategien verlagert. Dank eines breiten Vertriebs- und Support-Netzwerks in den USA hat RECOM die Möglichkeit, unabhängig von geopolitischen Faktoren mit dem US-Markt zu wachsen. Zukünftige Schritte wie die Rückverlagerung der Produktion würden das lokale Image des Unternehmens nur noch weiter stärken.

Ausblick

RECOM ist zuversichtlich, in Zukunft weiterhin als weltweit führender Anbieter von Energielösungen auftreten zu können. Die Unternehmensführung sieht in den aktuellen Zollmaßnahmen kein Risiko für die Positionierung von RECOM als globaler Lieferant. Das Unternehmen betreut derzeit über 120 000 Kunden weltweit. Mit einem starken Team aus technischen Experten, einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz bei Innovationen im Bereich des Energiesystemdesigns und einer globalen Fertigungs- und Lieferbasis wird die Infrastruktur und die belastbare Country-of-Origin-Strategie von RECOM den anhaltenden Erfolg unabhängig von Zöllen oder Veränderungen im geopolitischen Klima sicherstellen.