Effiziente Gate-Treiber-Lösungen für IGBTs, Silizium- und Siliziumkarbid-MOSFETs

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Die Optimierung des Leistungsstufen-Designs erfordert anpassungsfähige Gate-Treiber-Lösungen für Technologien wie Si, SiC und GaN. Dieses Whitepaper zeigt die Vorteile isolierter DC/DC-Wandler mit programmierbaren Ausgängen für effiziente und flexible Gate-Treiber-Stromversorgung.

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Zusammenfassung

Da die Industrie zunehmend höhere Schaltfrequenzen und Spannungen einsetzt, um die Leistung zu steigern und die Systemgröße zu reduzieren, stehen Entwickler vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen Kosten, Effizienz und Zuverlässigkeit zu finden. Ein wesentlicher Aspekt der Optimierung des Leistungsstufendesigns ist die Auswahl der richtigen Gate-Treiber-Lösungen, die sich an die weiterentwickelnden Anforderungen der Transistortechnologien, einschließlich Silizium (Si), Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN), anpassen lassen. In diesem Beitrag werden die Herausforderungen traditioneller Gate-Treiber-Designs untersucht und die Vorteile der Verwendung isolierter DC/DC-Wandler mit programmierbaren Ausgängen hervorgehoben, um eine effiziente, flexible und zukunftssichere Gate-Drive-Leistung für IGBTs, Si- und SiC-MOSFETs zu erreichen.

Aktuelle Herausforderungen im Leistungsstufendesign

Entwickler von Leistungsumwandlungssystemen stehen bei der Auswahl von Gate-Treiberlösungen für ihre Leistungsstufen vor einer Herausforderung. Lösungen mit fester Gate-Treiberspannung sind zwar einfach zu implementieren, bieten jedoch nicht die nötige Flexibilität, um den unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Transistortechnologien gerecht zu werden. So variieren beispielsweise die optimalen Gate-Spannungen für IGBTs, Si- und SiC-MOSFETs, was häufig den Einsatz separater Gate-Treiberschaltungen oder sogar ein komplettes Redesign der Leistungsstufe erforderlich macht, wenn auf neuere Transistorgenerationen umgestellt wird.

IGBTs benötigen in der Regel eine positive Gate-Spannung zwischen +15V und +20V, um vollständig einzuschalten. Für eine schnelle Abschaltung und zur Vermeidung von Fehlauslösungen ist eine negative Gate-Spannung zwischen -5V und -15V erforderlich. Si-MOSFETs benötigen hingegen eine geringere Gate-Spannung, typischerweise zwischen +10V und +15V zum Einschalten und zwischen 0V und -5V zum Ausschalten.

SiC-MOSFETs, die für ihre hohen Schaltgeschwindigkeiten und geringen Durchlasswiderstände bekannt sind, erfordern Gate-Spannungen, die denen von IGBTs ähnlich sind. Einige Bauelemente benötigen sogar bis zu +25V für eine optimale Leistung. Die Verwendung von Lösungen mit fester Gate-Treiberspannung für mehrere Transistorarten kann zu suboptimaler Leistung, erhöhten Verlusten und Ausfällen führen, da die Gate-Spannung entweder unzureichend oder zu hoch ist. Um dieses Problem zu lösen, greifen Entwickler möglicherweise auf separate Gate-Treiberschaltungen für jeden Transistortyp zurück, was sowohl die Systemkomplexität als auch die Kosten und den Platzbedarf auf der Leiterplatte erhöht.

Die Erhöhung der Schaltfrequenz und der Spannung zur Verbesserung von Wirkungsgrad und Leistungsdichte stellt Entwickler vor verschiedene Herausforderungen. Höhere Frequenzen erfordern schnellere Schaltvorgänge, was zu erhöhten EMI- und Rauschproblemen führen kann. Schnellere Schaltflanken (hohe dv/dt und di/dt) können Rauschen über die parasitären Kapazitäten der Schaltung einkoppeln, einschließlich des Transistorgehäuses, der Leiterbahnen und der Isolationsbarrieren. Dieses Rauschen stört den ordnungsgemäßen Betrieb der Gate-Treiberschaltung, was zu unbeabsichtigtem Schalten, erhöhtem Leistungsverlust und sogar zu Geräteausfällen führen kann.

Um schnellere Schaltvorgänge zu erreichen, werden Hochleistungskomponenten benötigt, die jedoch einen höheren Preis haben. Entwickler müssen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kosten und Leistung finden, abhängig von der Anwendung und den Marktanforderungen. Bei kostensensiblen Verbraucheranwendungen entscheiden sich Entwickler häufig für günstigere Si-MOSFETs oder IGBTs, was jedoch zu Lasten von Effizienz und Leistung geht. Im Gegensatz dazu kann der Einsatz von teureren SiC-MOSFETs in Hochleistungsanwendungen in der Industrie oder im Automobilbereich gerechtfertigt sein, um Effizienz, Zuverlässigkeit und Leistungsdichte zu erreichen.

Die Reduzierung der Gesamtgröße des Systems stellt eine weitere große Herausforderung im Leistungsstufendesign dar. Da die Leistungsdichte zunehmend wichtiger wird, müssen Entwickler Wege finden, eine stärkere Miniaturisierung zu erreichen und die Gate-Drive-Schaltung nahtlos zu integrieren, ohne Kompromisse bei der Leistung oder Zuverlässigkeit einzugehen. Standard-Gate-Drive-Lösungen basieren häufig auf diskreten Komponenten und separaten Stromversorgungen, die wertvollen Platz auf der Platine beanspruchen und das Design verkomplizieren können. Diese diskreten Gate-Drive-Schaltungen bestehen in der Regel aus einem Gate-Drive-IC, einer isolierten Stromversorgung und passiven Bauteilen wie Widerständen, Kondensatoren und Dioden. Die sorgfältige Auswahl und Platzierung jedes Bauteils auf der Leiterplatte muss unter Berücksichtigung von Faktoren wie Verlustleistung, Wärmemanagement und Signalintegrität erfolgen. Mit der steigenden Anzahl von Transistoren in einer Leistungsstufe nimmt auch die Komplexität und Größe der Gate-Treiberschaltung zu.

Isolierte DC/DC-Wandler für IGBTs, Si und SiC MOSFETs

Die meisten auf dem Markt erhältlichen isolierten DC/DC-Wandler bieten feste Ausgangsspannungen. Dieser Mangel an Flexibilität erschwert es, die unterschiedlichen Gate-Spannungsanforderungen verschiedener Transistortechnologien, einschließlich IGBTs, Si- und SiC-MOSFETs, zu erfüllen. Infolgedessen müssen Entwickler möglicherweise mehrere isolierte DC/DC-Wandler verwenden oder zusätzliche Schaltungen integrieren, um die benötigten Gate-Treiberspannungen zu erreichen. Dies erhöht die Komplexität, Größe und Kosten des Systems.

Um dieses Problem zu lösen, wenden sich Entwickler zunehmend programmierbaren isolierten DC/DC-Wandlern zu. Diese Wandler vereinen die Funktionalität einer isolierten Stromversorgung und einer Gate-Treiberschaltung in einem einzigen Gehäuse und bieten gleichzeitig die Flexibilität, die Ausgangsspannungen an die Anforderungen der jeweiligen Transistortechnologie anzupassen. Durch die Bereitstellung programmierbarer Ausgangsspannungen für jeden Transistor können Entwickler die Ein- und Ausschaltcharakteristika ihrer Leistungsstufen optimieren, das Design vereinfachen und die Systemgröße verringern.

Programmierbare isolierte DC/DC-Wandler ermöglichen es außerdem, die positiven (Vpos) und negativen (Vneg) Gate-Spannungen für einzelne Transistoren unabhängig voneinander zu steuern. Diese Flexibilität erlaubt es Entwicklern, die Gate-Ansteuerspannungen fein abzustimmen, sodass eine vollständige Anhebung und schnelle Entladung des Transistors bei gleichzeitiger Minimierung der Schaltverluste und Verbesserung des Wirkungsgrads gewährleistet werden. Durch die Auswahl bestimmter Vpos- und Vneg-Werte können die Gate-Spannungen innerhalb der sicheren Grenzen des Transistors gehalten und gleichzeitig die Leistung maximiert werden. In einer IGBT-basierten Leistungsstufe kann beispielsweise ein programmierbarer isolierter DC/DC-Wandler so konfiguriert werden, dass er eine Vpos von +15V und eine Vneg von -8V liefert, was eine vollständige Verstärkung beim Einschalten und eine schnelle Entladung der Gate-Kapazität beim Ausschalten sicherstellt. Ebenso kann der Wandler in einem SiC-MOSFET-Design auf eine Vpos von +20V und eine Vneg von -5V eingestellt werden, wodurch die Gate-Treiberspannungen für die spezifischen Anforderungen des SiC-Bauelements optimiert werden.

IGBT-, SIC-FET- und GAN-FET-Schaltpläne

Abb. 1: Typische Gate-Spannungsanforderungen für IGBT, SiC FET und GaN FET

Ein weiterer Vorteil von isolierten DC/DC-Wandlern ist die stabile, gut geregelte Gate-Spannungsversorgung, die unabhängig von der Hauptstromversorgung arbeitet. In typischen Gate-Drive-Schaltungen wird die Gate-Spannung von der Primärversorgung über einen Linearregler oder eine Bootstrap-Schaltung erzeugt. Linearregler sind zwar einfach zu implementieren, haben jedoch einen niedrigen Wirkungsgrad und hohe Verlustleistungen, wenn der Unterschied zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung groß ist. Diese überschüssige Verlustleistung kann zu thermischen Problemen führen und gegebenenfalls zusätzliche Kühlkörper oder Kühllösungen erforderlich machen.

Im Gegensatz dazu nutzen Bootstrap-Schaltungen einen Ladungspumpenmechanismus, um die Gate-Spannung des High-Side-Transistors in einer Halbbrücken-Konfiguration bereitzustellen. Der Bootstrap-Kondensator muss jedoch sorgfältig dimensioniert werden, um sicherzustellen, dass ausreichend Ladung vorhanden ist, um das Gate des Transistors während der gesamten Einschaltdauer zu steuern. Das Tastverhältnis und die Schaltfrequenz können die Leistung der Schaltung beeinflussen und zu Spannungsabfällen sowie Instabilität führen.
Schaltplan des Halbbrücken-Gate-Treibers
Abb. 2: Typische High-Side-Bootstrap-Versorgungsschaltung mit unerwünschten parasitären Induktivitäten, die die Gate-Drive-Leistung negativ beeinflussen können
Wie in Abbildung 2 dargestellt, können parasitäre Induktivitäten die Gate-Drive-Leistung negativ beeinflussen. Diese Induktivitäten entstehen durch das physische Layout der Schaltung und die Verbindungen zwischen den Komponenten. Zum Beispiel führen die Leitungen und das Gehäuse der Bootstrap-Diode eine kleine Induktivität in Reihe mit der Diode ein. Ebenso tragen die Leiterbahnen und Verbindungen zwischen dem Bootstrap-Kondensator und dem Gate-Treiber-IC zur parasitären Induktivität bei. Der Pfad vom Gate-Treiber-IC zum Gate des High-Side-Transistors – einschließlich des Gehäuseanschlusses und der Leiterbahnen auf der Leiterplatte, fügt ebenfalls Induktivität zur Gate-Treiberschleife hinzu.

Zusätzlich bildet der Hochstrompfad von der Source des High-Side-Transistors zum Drain des Low-Side-Transistors und zurück zum Zwischenkreiskondensator eine Schleife mit parasitären Induktivitäten aus den Leiterbahnen und Bauteilgehäusen. Diese Induktivitäten interagieren mit den schnell schaltenden Transienten der Schaltung und verursachen Spannungsspitzen und Klingeln auf dem Gate-Treibersignal. Die resultierenden Schwingungen können zu Fehlauslösungen und erhöhten Schaltverlusten führen.

Obwohl isolierte DC/DC-Wandler parasitäre Induktivitäten im Gate-Treiber und in der MOSFET-Schaltung nicht direkt beseitigen, bieten sie eine gut geregelte Gate-Spannungsversorgung, die unabhängig von der Hauptstromversorgung arbeitet. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer Bootstrap-Schaltung und der damit verbundenen Einschränkungen, wie Spannungsabfall und Instabilität.

RxxC2Txx Serie: Zuverlässige Leistung für High-Power-Anwendungen

R24C2T25-Serie von RECOM
Abb. 3: Isolierter DC/DC-Wandler RxxC2T25 mit programmierbaren asymmetrisch geregelten Ausgängen in einem SOIC-Gehäuse
Als branchenführender Anbieter von Stromwandlungslösungen haben wir unsere isolierten DC/DC-Wandler der Serie RxxC2Txx entwickelt, um den Bedarf an effizienter, flexibler und zuverlässiger Gate-Drive-Leistung in Hochleistungsanwendungen zu decken.

Der R24C2T25, ein Schlüsselprodukt dieser Serie, bietet eine Vielzahl von Funktionen und Vorteilen, die ihn ideal für die Stromversorgung von IGBTs, Si-MOSFETs und SiC-MOSFETs machen. Mit einer Größe von nur 7,5 x 12,83mm und einem oberflächenmontierbaren SSOP-36-Gehäuse mit integriertem Isolationstransformator eignet sich die RxxC2Txx-Serie von RECOM besonders für Entwickler, die den Platzbedarf ihrer Gate-Drive-Schaltungen minimieren möchten. Die kompakte Größe und SMT-Kompatibilität machen die Serie ideal für Anwendungen mit begrenztem Platzangebot und erleichtern die Integration in bestehende Designs. Das SSOP-36-Gehäuse bietet zudem ausgezeichnete thermische Leistung mit einem freiliegenden Pad auf der Unterseite, das eine effiziente Wärmeableitung ermöglicht.

Der R24C2T25 bietet eine kontinuierliche Ausgangsleistung von 2W, die eine ausreichende Versorgung der Gate-Drive-Schaltung gewährleistet. Diese hohe Ausgangsleistung ermöglicht es dem Wandler, größere Transistoren oder mehrere Transistoren parallel anzusteuern, was ihn für Hochstromanwendungen wie industrielle Motorantriebe, Solar-Wechselrichter und Traktionswechselrichter für Elektrofahrzeuge prädestiniert. Mit einer Isolationsleistung von 3kVAC/1 min bietet das Produkt eine robuste Isolation zwischen den Eingangs- und Ausgangsstufen. Der R24C2T25 erreicht eine hohe Isolationsspannung durch ein proprietäres Transformator-Design und fortschrittliche Isolationsmaterialien, die einen zuverlässigen Betrieb auch in rauen Umgebungen gewährleisten. Darüber hinaus zeichnet sich der R24C2T25 durch eine hohe Gleichtakt-Transientenfestigkeit (CMTI) von 150kV/μs aus. CMTI ist ein entscheidender Parameter in isolierten Gate-Drive-Anwendungen und beschreibt die Fähigkeit des Wandlers, schnellen Änderungen der Gleichtaktspannung standzuhalten, ohne Signalverfälschungen oder Schäden am Gerät zu verursachen.

In Hochleistungssystemen erzeugen schnell schaltende Transistoren beträchtliche Gleichtakt-Transienten, die durch die Isolationsbarriere koppeln und die Gate-Treibersignale stören können. Ein hoher CMTI-Wert stellt sicher, dass der Wandler die Signalintegrität und den zuverlässigen Betrieb auch bei Vorhandensein dieser Transienten aufrechterhält. In Hochleistungssystemen erzeugen schnell schaltende Transistoren beträchtliche Gleichtakttransienten, die durch die Isolationsbarriere koppeln und die Gate-Treibersignale stören können. Ein CMTI mit hohem Nennwert stellt sicher, dass ein Wandler die Signalintegrität und den zuverlässigen Betrieb auch bei Vorhandensein dieser Transienten aufrechterhält. Der R24C2T25 zeichnet sich außerdem durch eine extrem niedrige Isolationskapazität von weniger als 3,5pF aus, was für die Minimierung des Gleichtaktrauschens und die Verringerung der Auswirkungen von hohen dv/dt-Transienten auf die Gate-Treibersignale von entscheidender Bedeutung ist. In Hochleistungsanwendungen können die Schalttransistoren beim Ein- und Ausschalten große Spannungs- und …

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