Das folgende ist ein reales Beispiel dafür, als ein gefälschtes RECOM-Produkt in einer Anwendung verwendet wurde.
Ein renommiertes deutsches Maschinenbauunternehmen hatte eine Maschine entwickelt, für die eine Steuerplatine erforderlich war. Bei der Entwicklung der Controller-Boards wurden verschiedene hochwertige DC/DC-Wandler mit 24-VDC-Eingängen und 3,3-V-Ausgängen getestet und ein
RECOM DC/DC-Modul ausgewählt. Die Maschine wurde hergestellt, verkauft und erlebte schnell große Verkaufszahlen. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage stellte das Unternehmen jedoch fest, dass sie mehr RECOM DC/DC-Wandler benötigten, als über einen
vertrauenswürdigen RECOM-Distributor erhältlich waren.
Bei der Suche nach alternativen Lieferanten stießen sie auf ein Unternehmen in Asien, das genau die RECOM-Komponente anbot, die sie brauchten. Dieses asiatische Unternehmen verfügte über eine große Anzahl an Lagerbeständen, und der Preis war sogar noch niedriger als bei einem normalen Händler. Was für ein Glück! Das deutsche Unternehmen bestellte 500 Wandler.
Als diese Wandler eingebaut und mehrere Maschinen in Betrieb genommen wurden, kam es zu ersten Beanstandungen. In einigen Fällen mussten Servicetechniker Controller-Platinen austauschen, die anscheinend den Dienst quittiert hatten. Kurze Zeit später wurde klar: Die Fehlerursache war fast immer einer der Umrichter auf der Platine, was zum Ausfall der kompletten Steuereinheit führte. Neben den immensen Kosten für Support und Service in den USA, China und Europa sowie Reklamationsansprüchen für Verbraucher wegen Produktionsausfalls hatte das neue Produkt schmerzhafte Imageschäden erlitten.
Wir waren auch um unseren Ruf besorgt. Die Frage war, ob plötzlich einer unserer Wandler, der trotz regelmäßiger Kontrollen seit Jahren reibungslos läuft, einen Produktionsfehler verursacht. Noch bevor der erste defekte Wandler zurückkam, begannen wir im eigenen Umweltlabor in Gmunden mit HALT-Tests an Mustern der aktuellen Produktion, ohne Abweichungen festzustellen. Als die defekten Wandler des Kunden ankamen, war die Überraschung immens. Obwohl sie ein RECOM-Logo hatten und die Typenbezeichnung richtig war, sahen sie etwas anders aus. Das Logo wurde vertikal gestreckt und gedruckt - nicht wie das Original gelasert. Eine glatte Fälschung!
Das Foto zeigt links RECOMs REC5-243.3SRW im Original, rechts die Fälschung. Während die äußeren Unterschiede zwischen dem RECOM-Produkt und der Fälschung etwas subtiler waren, war das Innere der Komponente eine völlig andere Geschichte. Eine Überprüfung im Umweltlabor ergab, dass die Fälschung trotz des entsprechenden Siegels keine Chance hatte, eine UL-Zulassung zu erhalten oder die RoHS-Vorschriften einzuhalten.
Bei der internen Untersuchung werden erhebliche Qualitätsunterschiede festgestellt. Links der gut isolierte E-Kern des RECOM-Wandlers, rechts die Fälschung mit unzureichender Isolation der Primär- und Sekundärwicklungen. Die Isolierung war so schlecht entworfen, dass sie nicht einmal nahe am erforderlichen Wert lag. So führte eine Komponente von nur wenigen Euro letztendlich zum Ausfall teurer Maschinen und Servicekosten in einem signifikanten fünfstelligen Dollarbereich - der Schaden der Reputation als zuverlässiger Qualitätshersteller nicht eingerechnet.